Therapiemöglichkeiten
1. Thrombolyse (Lysetherapie)
Wurde der Schlaganfall durch einen Gefäßverschluss im Gehirn ausgelöst (ischämischer Schlaganfall) und bereits zu einem frühen Zeitpunkt erkannt, so kann eine Thrombolyse durchgeführt werden. Bei dieser Behandlung werden Medikamente in den Körper indiziert, um die entstandenen Blutgerinnsel zu lösen. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen der Thrombolyse:
• Die systemische Thrombolyse: Bei diesem Verfahren werden die Medikamente venös über eine Infusion gegeben. Allerdings ist die systemische nur in den ersten drei Stunden nach dem Einsetzten der ersten Symptome möglich.
• Die lokale Thrombolyse: Hier werden die Medikamente direkt über einen Katheter in die betroffene Arterie gepumpt. Die lokale Thrombolyse ist etwa drei Stunden länger möglich, als die systemische Thrombolyse.
Allgemein kommt eine Lysetherapie demnach nur für manche Patienten in Frage, bei denen der Schlaganfall rechtzeitig diagnostiziert wurde. Bei Hirnblutungen kann sie beispielsweise ebenfalls nicht durchgeführt werden.
2. Neurologische Frührehabilitation
Diese ist notwendig, um Schlaganfallsymptome zurückzubilden. Wenn keine Thrombolyse möglich ist, so wird der Patient in einer sogenannten Stroke Unit (siehe auch Punkt Stroke Unit) ununterbrochen überwacht. Ausfälle wie Schluck- und Sprachstörungen können infolgedessen sofort erkannt und behandelt werden. Außerdem wird für eine optimale Einstellung von Blutdruck, Sauerstoffgehalt im Blut, Körpertemperatur und Herzrhythmus gesorgt, um dem Schlaganfall möglichst entgegenzuwirken.
3. Operation am Gehirn
Kommt es im Zuge von Hirninfarkten und -blutungen zu Schwellungen des Gewebes so ist eine Operation häufig der einzige Weg. Die Behandlung ist auch hier wieder abhängig von der Ursache des Schlaganfalls. Bei einem Hirninfarkt wird zum Beispiel ein Teil des Schädelknochens entfernt, um den Druck vom Gehirn zu nehmen und ihm mehr Platz zum Ausdehnen zu geben. Bei Hirnblutungen dagegen wird oftmals die Blutung selber direkt entfernt. Verschlüsse großer Gefäße im Gehirn, werden mechanisch mit dem Katheter geöffnet.
4. Sekundärprävention
Auch nach der akuten Phase des Schlaganfalls ist die richtige Therapie essentiell. Die angemessene, individuelle medikamentöse Einstellung und die Überwachung von Atem- und Kreislauffunktionen, sowie des Blutdrucks und Blutzuckers sind wichtig, um das Auftreten eines weiteren Schlaganfalls zu verhindern. Außerdem gilt es den Patienten über seine Erkrankung und mögliche Risikofaktoren hinreichend aufzuklären.